Freitag, 12. Dezember 2008

Expertenmeinung zu Spice: "Finger weg von der neuen Modedroge!"


Der Name "Spice" ist das englische Wort für Gewürz oder Gewürze - klingt relativ harmlos. Tatsächlich verbirgt sich dahinter eine Kräutermischung aus z.B. Blauem Lotus, Indischem Lotus und Meeresbohne und sie ist als Räucherwerk oder Räuchermischung frei verkäuflich.
Ähnlich wie Räucherstäbchen. Doch Spice gilt inzwischen als die absolute "Modedroge" und wird von Konsumenten ähnlich wie Cannabis, Haschisch geraucht. Das jedenfalls hat die Fachstelle für Suchtprävention in Berlin beobachtet. Und dies sei keine gute Idee, sagt deren Leiterin Kerstin Jüngling.


Zum einen könne niemand sagen, wie Spice wirkt. "Denn jede Mischung ist immer etwas anders. Das kann niemand kontrollieren", so Jüngling. Außerdem reagiere jede Person unterschiedlich auf die Substanzen: "Bei einem 40-Kilo-schweren Mädchen wirkt das ganz anders als bei einem 80-Kilo-Mann." Die psychoaktiven Substanzen von "Spice" beeinflussen die Gefühle ähnlich wie beim konsumieren eines Haschisch-joint. Wer gerade schlecht drauf sei, fühle sich hinterher unter Umständen noch mieser, sagt Jüngling weiter. Mit vier bis acht Stunden hält der Rausch zudem lange an.
Jüngling rät aber noch aus einem ganz anderen Grund von Spice ab: Die Kräutermischung wird als Räucherwerk für angenehmen Duft verkauft. Und darin liege im Grunde das Problem: Da sie nicht zum Rauchen oder Essen, sondern zum Verfeuern hergestellt wird, wisse eben niemand, was genau enthalten ist. "Und niemand käme doch auf die Idee, ein indisches Räucherstäbchen anzuknabbern. Bei regelmäßigen Kontrollen aus einer selbstragenden steuerlichen Finanzierung, könnte dieses Problem jedoch gelöst werden", sagte Jüngling.
Der Tipp der Expertin lautet daher: Finger weg. "Lasst Euch nicht für blöd verkaufen", sagt sie. Und fügt hinzu: "Man muss sich doch nicht auf jeden neue Kreation der Headshops einlassen."

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